Tomaten pikieren oder vereinzeln im Gemüsegarten

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Tomaten pikieren oder vereinzeln im Gemüsegarten muss auf den Plan, wenn das erste echte Blatt sichtbar ist. Sie erhalten frische Erde und einen größeren Topf. Wann ist die richtige Zeit zum Tomaten pikieren? (Wer hat aufgepasst?) Welches Werkzeug brauche ich? Welche Erde ist am besten?

Was ist Tomaten pikieren?

Wie werden Tomatenpflänzchen ausgesät?

Zur Anzucht werden Gemüsepflanzen in einen kleinen Blumenkasten ausgesät. Diese erste Aussaat geschieht im Hobbybereich gern in Plastikschälchen aus der Gemüseabteilung des Supermarkts. Andere Hobbygärtnermenschen nehmen auch selbst gebaute Töpfchen. In den Schälchen wachsen die Tomaten dann dicht nebeneinander. In den kleinen Töpfchen wachsen die Tomatenpflänzchen schon allein. Sie haben quasi schon ein eigenes Bett.

Information
Als Anzuchterde oder Aussaaterde wird abgemagerte Erde verwendet.

Bei mir zu Hause wird die Blumenerde des Vorjahres mit feinem Sand gemischt, angefeuchtet und bei 120° für 30 Minuten in den Backofen geschoben. Danach sind die Unkrautsamen kaputtgegangen und auch eventuelle Schimmelsporen.

Warum müssen Tomaten pikiert werden?

Nach der Aussaat im Februar ist das Tomaten pikieren oder vereinzeln im Gemüsegarten der nächste Schritt auf dem Weg zur sommerlichen und herbstlichen Tomatenschwemme aus dem eigenen Garten. Die Schälchen oder Töpfchen stehen ab Februar auf der Fensterbank und werden ab und an auch vor der Frühlingssonne geschützt. Das geht am besten durch Wegstellen.

Ob die Tomatenpflänzchen im Schälchen-Schlafraum oder im Töpfchen-Einzelzimmer gedeihen, sie sind irgendwann zu groß für das Saatbett, Saatbeet natürlich. Dann kippen sie leicht um, weil die wenigen und kurzen Wurzeln die Pflänzchen nicht aufrecht halten können.

Wann müssen Tomaten pikiert werden?

Der Zeitpunkt zum Pikieren der Tomaten ist gekommen, wenn nach den ersten Keimblättern – Wenn es nur ein Keimblatt ist, sind es keine Tomaten – das erste Tomatenblatt gewachsen ist. Das ist meist vier Wochen nach der Aussaat an der Reihe. Es ist gut, wenn der Tag etwas sonniger ist, dann kann das Pikieren im Garten oder auf dem Balkon erledigt werden.

Als Erde für den nächsten Wachstumsschritt ist ein Gemisch aus Gartenerde und Kompost nötig. Zwar brauchen Tomaten viele Nährstoffe, aber sie sollen auch nicht zu schnell wachsen, sie müssen ja noch bis Mai warten.

Zur Beschriftung der Töpfe oder Pfänzchen eignen sich Eis-Stiele

Wie werden Tomaten pikiert?

  1. Zwei Drittel Gartenerde werden mit einem Drittel [Komposterde](https://haus-hof-garten-teller.de/gartenerde-mit-kompost-in-den-schwung-bringen/) gemischt.
  2. Blumentöpfe zum Pikieren werden nun zu zwei Dritteln mit der Gartenerde gefüllt.
  3. Tomatenpflänzchen nimmst du anschließend vorsichtig aus der Erde. Das geht am besten mit dem Pikierstab oder einem Bleistift oder dem Löffelstiel bei der Aussaat in Schälchen oder mit einem Esslöffel, wenn die Pflänzchen in einem kleinen Blumentopf stehen.
  4. In den größeren Topf drückst du ein kleines Loch. Für Pflänzchen aus den Einzeltöpfchen wird ein ein größeres Loch ausgelöffelt.
  5. Wenn die Wurzeln der Tomatenpflänzchen weiß gefärbt sind, kann sie in den größeren Topf gesetzt werden. Andere Pflänzchen kommen besser in den Abfall.
  6. Nun kannst du die Erde in dem neuen Töpfchen auffüllen. Tomatenpflänzchen können tiefer gepflanzt werden, denn sie bilden neue Wurzeln. Dazu kann die Erde bis knapp unter die Keimblättchen eingefüllt werden.
  7. Schließlich wird ein kleiner Haltestab – bei uns ein Holzspieß – eingesetzt. Die kleinen Pflänzchen müssen aber noch nicht befestigt werden. Für alle Fälle und wenn wir schon einmal dabei sind, kommen das Stäbchen und ein Stück Bindedraht
  8. in den Topf.

  9. Die trockene Erde wird schließlich nach dem Einpflanzen vorsichtig angefeuchtet.

Die Tomatenpflänzchen stehen nun weiter im Haus. Bei Bedarf können sie noch einmal in einen größeren Topf umgesetzt werden. Bis zum Auspflanzen zu Mitte Mai sollten sie eine Höhe von knapp 30 Zentimetern haben. Bei jedem Umpflanzen können Tomatenpflanzen wieder tiefer gesetzt werden.

Warnung
Die Papiertöpfe sind einfach und sehen anfangs gut aus. Man spart sich das Austopfen. Dafür sind sie nur einmal zu nehmen.
Außerdem vergammeln sie leicht und sie sind Einwegware. Deshalb werden bei uns Plastikblumentöpfe genutzt, die viele Jahre in Gebrauch sind.

Wer Getränkekartons als Anzuchttöpfe nimmt, darf auf keinen Fall zu viel gießen, sonst ertrinken die armen kleinen Pflänzchen. Oder ihr schneidet ein Loch in den Boden der Getränkekartons.

Welche Werkzeuge kommen fürs Tomaten vereinzeln in Frage?

  1. Tomatenpflänzchen
  2. Gartenerde mit Kompost
  3. Blumentöpfe mit max. 10 cm Durchmesser (oben)
  4. Pflanzstäbchen
  5. Drahtstück oder Blumenbindedraht
  6. Pikierholz für Pflanzen aus der Kastenaussaat
  7. Esslöffel für Pflänzchen aus der Einzelaussaat
  8. kleine Gießkanne, eventuell auch mit Brause

Antworten auf häufige Fragen beim Tomaten pikieren (FAQ)

[ ] Tomaten können beim Vereinzeln tiefer geplfanzt werden, dann bilden sie mehr Wurzeln.
[ ] Nach dem Pikieren ist der beste Platz für Tomatenpflänzchen Halbschaten. Pralle Sonne und stechende Hitze mögen sie nicht.
[ ] Die Erde für die kleinen Pflänzechen sollte kräftig sein, aber nicht reiner Kompost. Eventuell hilft noch einmal sterilisieren im Backofen, s. o.
[ ] Auch Tomatenpflänzchen mögen feuchte, aber nicht nasse Erde. Einmalig Kontrolle pro Tag sollte ausreichen.

Weitere Tipps fürs Tomaten vereinzeln

Diese Tipps habe ich außerdem angeguckt und viele Hinweise entdeckt: Tomaten pikieren – Gartenjournal, In welche Erde Tomaten pikieren? – Gartendialog, Tomaten pikieren: Der richtige Zeitpunkt und wie es funktioniert.

Quellennachweis

Haus Hof Garten Teller
  • Haus Hof Garten Teller
  • Er arbeitet gern im Garten. Manche sagen, er ist ein Gartenanhänger, aber der Wortwitz wäre zu abgedroschen. Vor allem schneidet er gern Obst- oder Ziergehölz. Seit vielen Jahren wohnt er in einem Haus und Essen gehört zu seiner täglichen Routine. Und er interessiert sich für Dinge, die in- und außerhalb des Gehöfts passieren.

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